Unsere Leitmotive

Den Mitarbeitern des Haus Columban liegt es am Herzen, eine Wohnstätte für pflegebedürftige und alte Menschen zu schaffen, in welcher sie in Würde und Hochachtung sowie unter Wahrung ihrer Persönlichkeit den letzten Lebensabschnitt verbringen können.

Das erfordert von uns Bereitschaft, dem einzelnen Bewohner mit Verständnis und Geduld zu begegnen und seine persönlichen Bedürfnisse zu erfragen oder zu erspüren. Unsere Arbeit gründet sich auf die Anthroposophie, deren zentrales Anliegen das Christentum ist.

Die Namensgebung unseres Hauses ist ein Bekenntnis dafür: Columban war ein irisch-schottischer Mönch, der im 6. Jahrhundert mit 12 Glaubensbrüdern unsere Gegend christianisierte. Sie gründeten Klöster, in welchen Brüderlichkeit geübt wurde und der Abt unter seinen Mönchen als Primus inter pares (der Erste unter Gleichen) lebte.

In diesem Sinne wollen wir für Bewohner und Mitarbeiter eine Hülle schaffen, in der jeder Mensch, gleich welcher Weltanschauung und Religion, sich nach seinen individuellen Möglichkeiten in die Gemeinschaft einbringen kann. Dies geschieht einerseits durch Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ihre Fähigkeiten zu entwickeln sowie ihre fachlichen und persönlichen Kenntnisse ständig zu erweitern. Andererseits ist für die Bewohnerinnen und Bewohner Raum zu schaffen, der ihnen die Gelegenheit gibt, am gemeinsamen Leben teil zu nehmen, sich entsprechend ihrer Möglichkeiten tätig einzubringen, oder der besinnlichen Ruhe nachzugehen.

Es ist uns wichtig in diese Hülle Angehörige, Betreuer und Freunde des Haus Columban miteinzubeziehen. Unsere Lebensgemeinschaft soll Lebendigkeit, Offenheit, Wandlungsfähigkeit und Toleranz in einer von gegenseitigem Wohlwollen getragener Atmosphäre des Vertrauens ermöglichen.

In all unseren Handlungen versuchen wir das Leibliche und Seelisch-Geistige im Menschen anzusprechen. Wir wollen erreichen, dass die Hilfestellungen bei allen Tätigkeiten für unsere Bewohner als Brückenschlag zum Seelisch-Geistigen des Menschen wahrgenommen werden. Dies geschieht in dem Wissen, dass uns in jedem Menschen eine geistige Individualität entgegentritt, welche auch in einem kranken Leib oder einem Leib ohne Orientierung unzerstörbarer Natur ist, die selbst an der Todesschwelle nicht endet.

Ein großes Anliegen ist es uns, den sterbenden Menschen nicht allein zu lassen, sondern seinen Übergang in eine andere Welt in Ehrfurcht zu begleiten und ihn nach seinem Tod würdevoll, durch eine Aussegnungsfeier, aus unserer Gemeinschaft zu verabschieden.

„Wird ein Mensch geboren, so stirbt ein Geist, stirbt ein Mensch, so wird ein Geist geboren“ [Novalis]